Sonntag, 23. August 2009

Exzellente Vorlagen: Märchen und Mythen - Beispiel Campari


Menschliches Verhalten ist dadurch gekennzeichnet, das unser Gehirn bestimmte Muster abspeichert und bei Gebrauch wieder abruft. Ein bereits abgespeichertes Muster ist nichts anderes als eine Vorlage, und gute Geschichten und Märchen knüpfen an eine bereits abgespeicherte Vorlage an. Besonders die Märchen und Mythen, die wir in unserer Kindheit erfahren haben, sind exzellente Vorlagen für das moderne Marketing, da sie sozial gelernt wurden. Die Aufgabe der Märchen und Mythen besteht weiter darin, das enthaltene Kulturwissen und die Bedeutungen verschlüsselt, in impliziter Form, weiterzugeben. Besonders im deutschsprachigen Raum spielen die alten Märchen, Sagen und Mythen eine enorme Rolle. Nutzen Sie diese Vorlagen für Ihr Trojanisches Marketing, da die in den Märchen vorkommenden Botschaften spielend leicht den Weg zum Kundengehirn schaffen und dadurch entscheidend die Aufmerksamkeit erhöhen.

Campari: Märchenstunde mit Eva Mendes
Ein wunderbares Beispiel für den Einsatz von Märchen und Mythen ist das Konzept „Campari Tales“, das von der französischen Werbeagentur Callegari Bereville Grey in enger Zusammenarbeit mit dem Campari-Team entwickelt wurde. Der neue Kalender für 2008 von Campari, der in limitierter Auflage von 9.999 Stück auf den Markt kommt, setzt das seit Jahren erfolgreiche Konzept „Campari Tales“ fort. Neu ist jedoch der Stil, denn durch die Märchen und die mystische Bildkompositionen wird die Fantasie angeregt und das führt zum besseren Behalten der Botschaft. Realisiert wurden diese wunderbaren Märchenbilder vom Starfotografen Marino Parisotto, und als „Märchenmodell“ wurde die Schauspielerin Eva Mendes engagiert, die wir aus den Filmen „Irgendwann in Mexiko“, „Hitch - der Date Doktor“ und „We own the night“ kennen. Der rote Faden, das Leitmotiv im ganzen Kalender, ist die Campari-Flasche.

Das Juli-Motiv ist eine Allusion auf den Flaschengeist aus „Aladin und die Wunderlampe“, und Eva Mendes versinnbildlicht das Campari-Motto „Red Passion“ auf allen Ebenen. Neben dem Trojanischen Pferd, sich der Märchen als Vorlage zu bedienen, ist in dem Kalender noch ein weiteres Trojanisches Pferd enthalten: nämlich die noblen Kleider, die Eva Mendes auf jedem Bild trägt. Sie stammen alle von bekannten Designern wie Alberta Ferretti oder Elie Saab, die den Kalender als Trojanisches Pferd zur Steigerung ihrer eigenen Bekanntheit nutzen.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Designer-Kühe als trojanisches Lockmittel


Die Geschichte fing im Jahre 1986 in Zürich an, wo man farbenprächtige Löwenplastiken in der Züricher Altstadt aufstellte, um mehr Besucher anzulocken. Anzumerken ist, dass der Löwe das Wappentier von Zürich ist. Dabei handelt es sich um das Konzept „Land in Sicht – auf nach Zürich“, dasvon der City-Vereinigung Zürich mit seinen rund 1.500 Mitgliedern realisiert wurde.

In Fortsetzung dieser erfolgreichen tierischen Tradition wurde 1998 aus verschiedenen Aktionsvorschlägen das Konzept von Walter Knapp ausgewählt, dessen Grundidee bunt bemalte Kühe waren, die in der Zürcher Innenstadt ausgestellt wurden. Am Anfang der Kunstaktion wurden drei verschiedene Originalskulpturen vom Schweizer Künstler Pascal Knapp, dem Sohn vom Walter Knapp, entworfen. Diese dienten dann als Vorlage für die Produktion von 815 Modellen. Die Vorlagen wurden anschließend von 395 Sponsoren zu je 1998 Franken erworben und rund 400 Künstler sowie ganze Schulklassen bemalten diese Kühe im Auftrag der Sponsoren. Im Anschluss an diesen einzigartigen Kuhauflauf, der auf Straßen, in Parks, auf Plätzen und in Fußgängerzonen stattfand, wurden die bemalten Tiere versteigert, und der Erlös von 1,4 Millionen Franken wurde karitativ verwendet. Inzwischen wurde dieses einzigartige Konzept in vielen anderen Städten ebenfalls verwirklicht.

Die Grundidee der Cow-Parade ist es, Kunst der breiten Masse näher zu bringen, ohne dass diese in ein Museum pilgern muss. Im Grunde genommen ist die Aktion jedoch trojanisch, denn die Kuh dient als Vorlage, die als Anziehungsobjekt und Fotomodell dient. Denken Sie an all die Leute, die diese einzigartigen Kühe fotografieren und dann auf der ganzen Welt die Vorlage Kuh verbreiten und somit auch gleichzeitig die Sehenswürdigkeiten der Stadt auf trojanischer Weise vermarkten. Dazu können wir nur sagen: „Einzigartiges Trojanisches Marketing mittels Vorlagen“. Aus den Kundenstatistiken der City-Vereinigung Zürich geht hervor, dass dieser trojanische Kunstevent mehr als eine Million zusätzliche Besucher nach Zürich lockte (gemessen am langjährigen Mittel).

Cow-Parade als internationales Erfolgskonzept

Nach dem erfolgreichen Start in Zürich wurde das enorme trojanische Potenzial der Kühe rasch erkannt, und es wurde eine eigene Vermarktungsgesellschaft, die Cow Holding Parade AG gegründet, mit dem Ziel, dieses Konzept weltweit zu vermarkten. Schauen Sie sich all die verschiedenen Kunst-Kühe auf http://www.cowparade.com/WorldwideGallery.php an, Sie werden fasziniert von den verschiedenen Schöpfungen der Künstler sein. Im Sommer 2007 wurde die Cow-Parade in Istanbul abgehalten, wobei 200 Kühe im Spiel waren. Diese wurden von 88 Sponsoren gekauft, und über 150 Designer, Grafiker und Künstler ließen ihrer Fantasie freien Lauf.

Im Jahre 2000 hatte die Cow-Parade einen sensationellen Erfolg in Chicago. Dort wurden mehr als 10 Millionen zusätzliche Besucher auf Grund dieser Freiluftausstellung verzeichnet, und der Erlös von 140 Kühen brachte 3,5 Millionen Dollar für karitative Zwecke. Mittlerweile ist die Cow-Parade der größte und erfolgreichste öffentliche Kunstevent, und zahlreiche Merchandisingartikel begleiten die Kühe.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Studie „Vertrieb 2009“ (inkl. CRM) steht zum Download bereit


2009 wurde vom Studiengang „Technisches Vertriebsmanagement“ an der Fachhochschule des bfi Wien zum zweiten Mal eine Umfrage durchgeführt, deren Ziel es war, einen aktuellen Status der Vertriebslandschaft zu ermitteln und mit den Vorjahresergebnissen zu vergleichen. 449 Personen (gegen 242 im Vorjahr) besuchten die Internetseite des Fragebogens und beantworteten insgesamt 88 Fragen. Autoren der Studie sind Roman Anlanger und Wolfgang A. Engel.

Ziel dieser Studie ist es, den Status quo der Vertriebslandschaft im deutschen Sprachraum zu ermitteln. Neben der allgemeinen Arbeits- und Einkommenssituation war ein Schwerpunkt der Umgang mit Kundendaten unter besonderer Berücksichtiung des Einsatzes von CRM-Systemen. Die Studie soll auch in den kommenden Jahren zur gleichen Zeit durchgeführt werden.

Download der Studie: hier!

Dienstag, 14. Juli 2009

Jung von Matt lieben das Trojanische Pferd


Kennen Sie dieses Credo: „Eine gute Idee ist wie das trojanische Pferd: Sie kommt attraktiv verpackt daher, so dass der Mensch sie gerne hereinlässt. Doch im Kern ist sie nur auf ein einziges Ziel gerichtet: Eroberung.“ Stammt von Jung von Matt, die das Trojanische Pferd nach dem sehr „bunten“ Relaunch ihrer Website noch immer zum Leitsymbol auserkoren haben. Das Trojanische Pferd ist nicht nur bei Jung von Matt der zentrale Akteur, sonder auch im Trojanischen Marketing.

Vielen Jahre war das „Tier“ die Willkommensnachricht auf der Website der erfolgreichsten Agentur im deutschsprachigen Raum, jetzt hat es sich prominent in ein Untermenü zurückgezogen, natürlich mit dem altbewährten schönen Dunkelgrün. Zusätzlich neben den sehr bunten und zu Phatasie- und Ideenreisen einladenden Bildern wurden zwei neue Blogs installiert: Die Gratulationsabteilung und die Reklamationsabteilung, die als Untermenü im „Gästeblog“ aufscheinen. Und eines darf natürlich nicht fehlen: Mein Lieblingswerbespot von Jung von Matt:hier!

Sonntag, 12. Juli 2009

Fischer Dübel und Trojanisches Marketing im Wahlkampf


Wenn Sie an einen Dübel denken, da kommt sofort die Assoziation mit dem Unternehmen Fischer hervor. Warum ist das so? Artur Fischer war einer der Erfinder der so genannten Kunststoff-Allzweckdübel (1958) und im Laufe der Zeit wurde jedes Bauelement, welches zur Befestigung einer Schraube an einer Fläche dient, Dübel genannt, aber immer mit Fischer in Verbindung gebracht. In der Sprachwissenschaft wird dies als Antonomasie bezeichnet. Die Antonomasie ist eine rhetorische Figur, wobei ein Eigenname durch ein Synonym ersetzt wird. Beispiele dazu: Fischer = Dübel, Caterpillar = Baumaschinen, Cappy = Organensaft, Flex = Winkelschleifer, etc.).

Soviel zur Vorgeschichte. Ferdinand Vollei, ein begeisteter Leser des Bestellers „Trojanisches Marketing“ hat Roman Anlanger das Foto vom Plakat des deutschen Abgeordneten Roland Fischer überreicht und Anlanger auf den trojanischen Aspekt der Kampagne aufmerksam gemacht. Der Slogan „“Hält was er verspricht“ ist perfekt mit einem Dübel visualisiert. Hier wird bewusst der Fischer Dübel als trojanisches Pferd für das Wahlkampfplakat von Roland Fischer verwendet. Herr Fischer hat aber sonst auch noch zahlreiche weitere Plakate, die immer perfekt mit Slogan und visualisierten Teil harmonieren. In der Werbepsychologie wird dies als Dualcodierung bezeichnet. Sehen Sie hier weitere Bespiele aus dem aktuellen Wahlkampfprogramm von Roland Fischer: hier! . Und zum Abschluss noch ein frecher Werbespot von Fischer Dübel: hier!

Montag, 6. Juli 2009

Die Dawos-Strategie und Trojanisches Marketing: Bücher von der Tankstelle


Der brasilianische Erfolgsautor Paolo Coelho schreibt jeden Samstag in der Beilage „Freizeit” der österreichischen Tageszeitung „Kurier” eine Kolumne. Einmal berichtete er unter der Überschrift „Für einen Traum ist es nie zu spät” über seinen portugiesischen Verleger Mário Moura, der nach einem bewegten Leben in verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Berufen im Jahr 1990 „nebenbei” (hauptberuflich besaß er zu dieser Zeit zusammen mit einem Partner ein Reisebüro) den Verlag Editora Pergaminho, der auch Coelhos Bücher in Portugal vertreibt, gegründet hatte. Allerdings nicht sehr erfolgreich, nicht einmal 3.000 Bücher wurden jährlich verkauft. Im Jahr 1994 gab er nach einem Streit mit seinem Partner das Reisebüro auf und konnte sich nun, immerhin schon 76 Jahre alt, ganz dem Büchergeschäft widmen. „In diesem Augenblick erscheint ein Engel in Mários Leben: Ione França, eine Brasilianerin, die beschlossen hatte, in Lissabon zu leben”, schreibt Coelho wörtlich. Er erinnert sich an drei oder vier Angestellte, die der Verleger damals hatte, und dass die Geschäfte in Portugal sehr zu wünschen übrig ließen. Ione stellte die entscheidende (trojanische!) Frage, ob es neben der üblichen eine andere Art gebe, Bücher zu verkaufen. Mário verneinte das. Aber nach und nach gelang es Ione, den Buchverkauf an Stellen zu etablieren, wo das vorher undenkbar und noch nie geschehen war.

Sie begann bei der Post. Auf Mouras Bemerkung „Die Post verkauft keine Bücher” fragte sie ihn, ob er es schon einmal versucht habe, was er natürlich verneinen musste. Also ging sie hin, und es gelang ihr tatsächlich, die Post zu überzeugen, für seine Bücher einen Platz zur Verfügung zu stellen. Jetzt gab ihr Mário freie Hand. Als nächstes ging sie die Tankstellen an, bei denen bisher natürlich ebenfalls keine Bücher verkauft wurden. Sie investierten etwas Geld und schafften Autos und Regale an, um selbst die Verteilung der Bücher an die Tankstellen durchzuführen. Lassen wir noch einmal Paolo Coelho selbst zu Wort kommen: „Die Idee war einfach und komplex zugleich: Da die Menschen selten in Buchhandlungen gehen, warum nicht versuchen, sich dorthin zu begeben, wo sie sind?” (Kleine Zwischenbemerkung: Da ist sie wieder, die „Dawos-Strategie”!)

Und nach und nach tauchen die Bücher des Pergaminho-Verlags an vielen Stellen auf, wo es vorher keine Bücher gegeben hatte: in Parfümerien, Restaurants, am Straßenrand, in Sportstudios und Videoclubs. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Heute beträgt das Verkaufsvolumen rund 1,2 Millionen Exemplare pro Jahr, mit überdurchschnittlich steigender Tendenz. Paolo Coelhos Resumée: „Und was ist an der Geschichte so außergewöhnlich? Als ich Mário Moura zu ersten Mal begegnet bin, war er 72 Jahre alt. Er hat seinen Lebenstraum verwirklicht, als viele seiner Kollegen in Pension oder in einer Phase waren, in der sie vom Leben nichts mehr erwarteten. Er hat ‚verrückte’ Ideen übernommen und in sie investiert, als viele Verleger darüber klagten, dass keiner mehr liest. Er glaubt nicht an Gott, sondern an den Menschen, und darin liegt die Bedeutung seiner Geschichte. Das Beispiel, das er uns allen gibt, indem er zeigt, dass es nie zu spät ist, seinen Traum zu leben.”

Weitere Infos zum Thema hier

Trojanisches Marketing - Nutzen Sie freudige Ereignisse

„Die Stieglbrauerei zu Salzburg gratuliert dem stolzen Vater.”, so die Headline eines kleinen Folders, der in einem Geschenkpaket enthalten ist, den junge Eltern in österreichischen Geburtskliniken überreicht bekommen. Das ist neu und unerwartet. Mit allem rechnet man ja, was in einem solchen Geschenkpaket alles enthalten ist: Windeln, Babynahrung, eine Stärkung für die Mutter. Aber Bier für den Vater? Der Folder entpuppt sich als Gutschein für einen 6er-Träger Stieglbier.

Das Konzept dahinter, das die Brauerei Stiegl angewendet hat, heißt „Trojanisches Marketing” und nutzt unter anderem die Technik, freudige Ereignisse als trojanische Pferde für die Platzierung von Werbebotschaften zu nutzen.

Bei allen Ereignissen, die für ein Individuum überdurchschnittlich positiv sind, erfolgt eine körperliche Reaktion, die zur Ausschüttung besonderer „Glückshormone” führt. Das erzeugt nicht nur ein subjektiv erlebtes Gefühl von Glück und Freude, sondern bewirkt auch, dass das Gehirn ein erhöhtes Aufmerksamkeitspotenzial aufweist. Das bedeutet, dass in Glücksmomenten die Bereitschaft zur Aufnahme von Informationen deutlich gesteigert ist. Gleichzeitig ist der Mensch in für ihn freudigen Situationen seiner Umwelt gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt. Hochstimmung führt zu erhöhter Fehlertoleranz, lässt leichter über Dinge hinwegsehen, die normalerweise - d. h. in der gewöhnlichen Alltagsstimmung - zu einer Stimmungsbeeinträchtigung führen würden. Gute Stimmung tendiert prinzipiell zur Selbsterhaltung; der Mensch versucht bewusst oder unbewusst, sich diese Stimmung nicht verderben zu lassen und so lange wie möglich in diesem positiven Zustand zu bleiben.

Das Programm des Gehirns sieht eine weitere Möglichkeit vor, das Glück zu perpetuieren. Jedes positive Ereignis zeichnet im Gedächtnisapparat ein besonders nachdrückliches Bild auf, ein besonderes Engramm. Wissen Sie noch, wo und wie das war, als Sie Ihre Führerscheinprüfung absolviert und bestanden haben? Haben Sie noch das Bild vor sich, wie es war, als Sie Ihre erste „richtige” Arbeitsstelle bekommen haben? Erinnern Sie sich noch an die Zeremonie, als Sie das erste Mal für eine sportliche, wissenschaftliche oder künstlerische Leistung öffentlich geehrt wurden? Alle diese Ereignisse sind stark emotional geprägt gewesen, und Sie erinnern sich - egal, wie lange diese Ereignisse zurückliegen - noch heute daran, als sei es erst gestern gewesen.

Physiologische Gehirn-Mechanismen
Inzwischen ist die Neurowissenschaft dahinter gekommen, warum das so ist. Man hat durch so genannte bildgebende Verfahren der Medizin (z. B. Computertomographie) festgestellt, dass es bestimmte Areale im Gehirn sind, die während der Wahrnehmung emotional stimulierender Ereignisse besonders aktiv sind, erkennbar an einer überdurchschnittlich hohen Feuergeschwindigkeit der beteiligten Synapsen, die sich messen lässt. Die Untersuchungen zeigen, dass besonders die Amygdala (der Mandelkern) und der Hippocampus aktiv sind, die auch örtlich nahe bei einander liegen. Dabei stellt die Amygdala den Sensor für den Emotionsgehalt einer Nachricht dar, und der Hippocampus ist stark in alle Gedächtnis- und Erinnerungsprozesse involviert. Wenn man messen kann, dass in stark emotionalen Situationen beide Areale gleichzeitig aktiviert werden, bedeutet das eine „enge Verzahnung von Emotionen und Erinnerungen”, wie Christian Scheier dies in seinem Buch „Wie Werbung wirkt” 2006 formuliert hat.

Andere Autoren sprechen von „Erinnerungsbergen” („reminiscence bumps”, zu denen sich wichtige emotionale Erlebnisse auftürmen (vgl. Markowitsch/Welzer 2005). „Die Gefühle sind dabei als Gedächtnisverstärker aktiv”, wie die Autoren ausführen. In zahlreichen klinischen Versuchen an Mäusen und Menschen haben auch andere Forscher diese Zusammenhänge bestätigt. Ohne diese neuen wissenschaftlichen Studien kennen zu können, erkannte Marketing-Papst Philip Kotler bereits 1974: „Atmospherics ist he effort to design buying environments to produce specific emotional effects in the buyer that enhance his purchase probability.”

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass freudige Ereignisse, die einen starken emotionalen Einfluss haben, die latente Bereitschaft des Gehirns erhöhen, andere Ereignisse aus dem zeitlichen Umfeld ebenso nachhaltig zu erinnern wie das freudige Ereignis selbst. Das freudige Ereignis - in Wahrheit eigentlich also das subjektive Glücksgefühl - wird mit den Informationen verknüpft, die in diesem Moment aufgenommen werden. Diese werden so ebenfalls positiv „aufgeladen” und in das positive Gehirn-Engramm integriert. Das führt dazu, dass jedes Mal, wenn diese Information bewusst oder unbewusst abgerufen bzw. reaktiviert wird, ein positives Gefühl entsteht und wahrgenommen wird. Dadurch wird die Information selbst zum „Glücksbringer”.

Trojanisches Marketing nutzt diese physiologischen Gehirn-Mechanismen aus. Das „Rezept” lautet: Verbinde die (Werbe-, Kommunikations-) Inhalte, die du positiv bei deiner Zielgruppe „aufladen” willst, mit einem Ereignis, das für die Mitglieder der Zielgruppe positiv besetzt ist. Damit erreichst Du, dass deine Botschaft nicht nur positiv abgespeichert, sondern später positiv erinnert wird. Freudige Ereignisse im Leben eines Menschen sind alle Begebenheiten, die mit einem Erfolgserlebnis verbunden sind oder anderweitig überdurchschnittlich positiv erlebt werden.

Checkliste zu “freudige Ereignisse” als pdf zum kostenlosen Download hier:

Samstag, 27. Juni 2009

Lehrgang: Unkonventionelles Marketing - Erfolgreiche Low Budgetideen für Marketing und Vertrieb


Zeit und Ort: Wien, am 5., 7., 12., und 14. Oktober 2009, jeweils von 18:00 - 21:15 Uhr, Lehrgangsleiter: Mag. (FH) Roman Anlanger

Sie möchten mit Cleverness das KundInnenherz von heute erobern? Effektive Praxismethoden des Low-Budget-Marketing helfen Ihnen dabei. Wir zeigen anhand zahlreich erprobter Beispiele, wie Sie Ihre Zielgruppe auf indirektem Weg erreichen. Und das nachhaltig, um abseits von verstopften Werbekanälen Ihre KundInnen mit geringem Mitteleinsatz anzusprechen.

Inhalte: Guerilla Marketing - Ambush Marketing - Trojanisches Marketing - Virales Marketing - Ambient Marketing - Marketing in Netzwerken - Planung von Guerilla- und Ambush-Marketing-Aktionen - Erstellung eigener viraler Marketingkonzepte und diese gewinnbringend in Umlauf bringen. Weitere Infos und Anmeldung: hier

Mittwoch, 24. Juni 2009

Kooperationen: Eine Königsdisziplin von Trojanisches Marketing - 31 Beispiele

Das Eingehen von Kooperationen ist eine der Königsdisziplinen im Trojanischen Marketing. Auf den folgenden 31 Beispielen will ich anhand einiger praktischer Beispiele die Breite des Spektrums aufzeigen, die sich bei Marketingkooperationen ergibt. Es han­delt sich in der Regel um Kooperationen im B2C-Bereich. Natürlich gibt es solche Ansätze auch bei B2B-Beziehungen; dort sind sie aber weniger auf­fällig und meist nur für Brancheninsider leicht einsichtig.

Es handelt sich hier immer um Beispiele von Kooperationen, die in der Wirk­lichkeit stattgefunden haben. Einen Großteil der Beispiele verdanken wir der Internetsite www.mesh-box.com der Berliner Werbeagentur Noshokaty, Döring und Thun (http://www.noshokaty-doering-thun.com), ein Kooperationspartner von Trojanisches Marketing. Dort wird seit Langem Material zu diesem Thema gesammelt und publiziert. Die meisten dieser Beispiele haben wir nach-recherchiert und verifiziert.

Gelangen Sie hier zu den 31 Beispielen: Link

Dienstag, 17. März 2009

Gesichtspflege für amerikanische Präsidenten


Er ist sicher in so manchem Haushalt zu finden, der Hochdruck-reiniger von Kärcher, einem Familienunternehmen, das sich auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Reinigungstechnik spezialisiert hat. Zum Produktprogramm gehören neben Hochdruckreinigern auch Strahlsysteme, Sauger, Kehr- und Scheuersaugmaschinen sowie Reinigungsmittel und Fahrzeugwaschanlagen, aber auch Wasser- und Abwassertechnik.

Seit mehr als 20 Jahren setzt sich der deutsche Reinigungsspezialist im Rahmen seines Kultursponsorings für Reinigungsmaßnahmen an historischen Monumenten ein. Dabei wurden bis jetzt rund 80 Aktionen durchgeführt. So erhielten 1990 das Brandenburger Tor in Berlin und die Christusstatue in Rio de Janeiro eine schonende und fachgerechte Reinigung. 1998 wurde mit der Reinigung der Kolonnaden des Peterplatzes in Rom die größte Fassadenreinigung an einem Bauwerk durchgeführt. 2003 haben Fachleute von Kärcher schädliche Schmutzschichten auf den über 3.300 Jahre alten Memonkolossen im oberägyptischen Luxor entfernt. Und ein Jahr später wurden in Athen unter anderem die Nationalbibliothek und in Piräus die antike Stadt- und Hafenmauer gereinigt.

Mit eine spektakulären Reinigungsaktion machte Kärcher im Jahr 2005 in den USA von sich reden. In der Nähe von Rapid City in South Dakota am Mount Rushmore befinden sich die Monumentalköpfe der amerikanischen Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln. Diese wurden von dem Bildhauer Gutzon Borglum in den Jahren 1927 bis 1941 geschaffen und stellen neben der Freiheitsstatue in New York das weltweit wohl bekannteste Monument der Vereinigten Staaten von Amerika dar.

Die erste Reinigungsaktion am Mount Rushmore begann am amerikanischen Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli 2005, und endete Anfang August 2005. Insgesamt reinigten 15 Personen die Präsidentenköpfe. Zum Team zählten Reinigungsexperten von Kärcher, professionelle Seiltechniker sowie Rangers des National Park Service (NPS). Die Reinigung wurde mittels fünf dieselbetriebener Heißwasser-Hochdruckreiniger von Kärcher durchgeführt. Diese waren zu Beginn der Aktion von einem Hubschrauber unmittelbar hinter den Köpfen platziert worden. Gereinigt wurde mit reinem Wasser, ohne Zusatz von Chemikalien

Das Ziel der Reinigung, steinschädigende Schmutzschichten abzutragen, ohne den Untergrund zu beeinträchtigen, wurde wie erwartet erreicht. Nicht gerechnet hatte man damit, dass auch die optische Sauberkeit des Monuments, die sich dem Betrachter von der Aussichtsplattform darstellt, deutlich verbessert werden würde: Tatsächlich wurden die Köpfe durch die Hochdruckwäsche sichtbar aufgehellt und heben sich jetzt stärker von ihrem natürlichen Hintergrund ab.

Der Erfolg der Reinigungsarbeit am Mount Rushmore basiert auf der ausgezeichneten Zusammenarbeit innerhalb des deutsch-amerikanischen Reinigungsteams. Die Deutsche Botschaft in Washington nahm dies zum Anlass, den National Park Service am Mount Rushmore mit dem Deutsch-Amerikanischen Freundschaftspreis auszeichnen.


Was ist daran trojanisch?

Die Kultursponsoring-Aktionen, die die Firma Kärcher seit Jahren betreibt, indem sie international bekannte Monumente auf ihre Kosten und mit ihren eigenen Methoden einer möglichst spektakulären Reinigung unterzieht, haben mehrere trojanische Aspekte:

• Immer werden von Kärcher bewusst Monumente ausgesucht, die in einem speziellen öffentlichen Licht stehen. Das bedeutet, dass Medien jeder Art immer an Storys interessiert sind, die mit diesen Monumenten in Zusammenhang stehen. Was auch immer dort passiert, ist grundsätzlich für eine Meldung interessant. Was immer dort passiert, lässt sich sehr wirksam in Meldungen übersetzen und an das Publikum herantragen. Das garantiert, dass die Aktivitäten von Kärcher praktisch automatisch in die Medien gelangen, was sonst nur durch teure PR-Kampagnen erreicht werden würde.

• Genial ist die Kombination mit dem wichtigsten nationalen Gedenktag, dem Unabhängigkeitstag der USA. Dieser Tag ist für alle Bürger in den Vereinigten Staaten ein Tag besonderer Aufmerksamkeit für alle Meldungen zu diesem national bedeutsamen Thema. Was auch immer im Fernsehen oder Radio oder in den Zeitungen zu diesem Tag gemeldet wird, wird von den Sehern, Hörern und Lesern freudig aufgenommen. Es ist für die Journalisten eine besondere nationale Verpflichtung, zu diesem Tag eine besondere Veröffentlichung zu liefern und das Publikum zu „erbauen“.

• Alle Amerikaner sind begeisterte Patrioten. Was auch immer mit der Nation und ihren Gedenktagen zu tun hat, spielt eine besondere Rolle. Einem US-Amerikaner wird es warm ums Herz, wenn nationale Symbole im Spiel sind. Beobachten Sie einmal eine Gruppe von US-Amerikanern, wenn deren Nationalhymne in irgendeinem Zusammenhang gespielt wird. Dann legen alle ihre rechte Hand aufs Herz und schauen feierlich; fast möchte man glauben, dass sie vor Rührung feuchte Augen bekommen.

Genau hier setzt Kärcher mit seiner Maßnahme der spektakulären Reinigung der steinernen Präsidentenköpfe an. Mitten in die Rührung platziert das Unternehmen eine Werbekampagne, die aufgrund der trojanischen Konnotation kein amerikanisches Auge trocken lassen kann. Wer als patriotischer US-Amerikaner Bilder im Fernsehen sieht, die seine ureigene nationale Identität betreffen – also die Köpfe seiner beliebtesten Präsidenten –, der kann gar nicht anders, als emotional erregt zu sein. Und in diese Kerbe schlägt die Meldung, dass es das Kärcher-Reinigungsteam ist, das dieser nationalen Monumentaldarstellung wieder zur ursprünglichen Reinheit (man beachte die Doppeldeutigkeit des Begriffs!) verholfen hat.

Dass das auch mit den Nationalsymbolen anderer Länder funktioniert, hat Kärcher an einigen Beispielen, die schon genannt wurden, vorexerziert. Dabei wurden immer Beispiele ausgesucht, die nicht nur im nationalen Kontext von Bedeutung sind. Immer sind es Monumente, die auch international Bekanntschaft und Ansehen genießen. Dadurch wird sichergestellt, dass auch die Medien anderer Länder über die aufsehenerregenden Aktionen berichten und den Namen Kärcher als Hersteller potenter Reinigungsgeräte erfolgreich und nachhaltig in die Medien und damit in die öffentliche Wahrnehmung bringen.

Weiterführende Infos unter: http://www.TrojanischesMarketing.com

Montag, 23. Februar 2009

Trojanisches Marketing für Freiberufler, KMU, Ärzte, Rechtsanwälte, ...


Ärzte unterliegen in den meisten Ländern gewissen Restriktionen im Hinblick auf Marketing und Werbung. Eine Ausnahme besteht jedoch meist bei Patienteninformationen, sofern diese neutral gehalten sind. Ein Zahnarzt kann seinen Patienten einen Guide mit dem Titel „Richtige Mundhygiene von A bis Z“ übergeben oder zusenden, wenn diese keine Elemente einer „marktschreierischen Werbung“ (so die Formulierung im einschlägigen österreichischen Gesetz) beinhaltet.

Für dieses Mailing wird jetzt ein passender Kooperationspartner gesucht, der für die angeschriebene Zielgruppe ebenfalls einen Guide mitsendet. Dafür würde sich zB ein Arzt aus einem anderen Fachgebiet, eine benachbarte Apotheke oder ein Physiotherapeut eignen.

Der Vorteil einer solchen Kooperation liegt auch darin, dass die Portokosten geteilt werden. In unserem Fall konnten wir eine dem Zahnarzt benachbarte Apotheke gewinnen, die eine „Gesichtspflegefibel“ herstellt und diese beilegt. Für Apotheken sind Kosmetika als hochpreisige Zusatzprodukte ein willkommener zusätzlicher Umsatzbringer. Anders gesehen: Der Zahnarzt spielt das trojanische Pferd für die Apotheke, die durch das Mailing an neue Kunden herantritt. Die Apotheke steigert dadurch Ihren Bekanntheitsgrad. Ein beigelegter Gutschein der Apotheke für eine kostenlose Gesichtshautanalyse tut ein Übriges. Zusätzlicher Gewinn für den Zahnarzt besteht darin, dass er Patienten anspricht, die eventuell schon länger nicht mehr bei ihm in der Praxis waren und die durch den Mundhygiene-Guide überzeugt wurden, wie wichtig eine professionelle Mundhygiene ist, die für den Zahnarzt einen weiteren Umsatzbringer darstellt.

Hier liegt eine durch das Prinzip des trojanischen Marketing ausgelöste Aktion, nämlich eine wirkliche Win-Win-Situation für beide Kooperationspartner vor. Vergessen Sie aber auf keinen Fall, prominente Persönlichkeiten bzw. Opinion Leaders in beide Guides einzubauen, denn diese besitzen als Meinungsführer erhöhte Glaub- und Vertrauenswürdigkeit. Dies ist zentraler Bestandteil einer erfolgreichen Mundpropaganda.

Weiter Infos zum Thema Trojanisches Marketing unter: www.TrojanischesMarketing.com

Freitag, 30. Januar 2009

The "Trojan Award 2008" - jetzt bewerben! Preisgeld von € 2.000,-


Mit Cleverness ins Herz der Kunden — so lautet die Erfolgsformel des Trojanischen Marketings. Bis 31. März 2009 läuft jetzt die Bewerbungsfrist für den „Trojan Award 2008“!

Was haben Red Bull und das trojanische Pferd gemeinsam? Richtig: eine clevere Idee. Denn beide bahnten sich geschickt den Weg zum Ziel – ins belagerte Troja das eine. In die Herzen und Köpfe der Konsumenten die anderen. Die Liste erfolgreicher „Trojaner“ lässt sich fortsetzen: nach den Griechen die Kultlimo Bionade, 3M mit seinen Post-its, [yellow tail] Australian Wine, Kärcher, ... und vielleicht die Strategie Ihres Unternehmens!

Bewerben sie sich deshalb jetzt für den „Trojan Award 2008“! Bis zum 31. März 2009 können Unternehmen, Privatpersonen, Studentinnen und Studenten teilnehmen, wenn sie:

• als Unternehmen eine erfolgreiche Marketingaktion mit trojanischen Methoden realisiert haben
• als Privatperson eine besonders clevere trojanische Marketingaktion beobachtet haben
• sich als Studierende im Rahmen des Studiums mit der Analyse trojanischer Marketingaktionen beschäftigt haben

Bewerbungen können formlos eingereicht werden unter pferd@trojanischesmarketing.com
Der „Trojan Award 2008“ ist mit 2000 Euro dotiert und wird gestiftet von der Fachhochschule des BFI Wien. Das Preisgeld kommt der St. Anna Kinderkrebsforschug in Wien zugute.

P.S.: Mehr zum Thema „Trojan Award 2008“, zu den Strategien des von Roman Anlanger und Wolfgang A. Engel entwickelten „Trojanisches Marketing“ und zum Buch „Trojanisches Marketing“ aus dem Haufe Verlag unter www.TrojanischesMarketing.com.
P.P.S: Mit Platz 4 auf dem Book-Ranking von Financial Times Deutschland und Wirtschaftsblatt belegt „Trojanisches Marketing“ von Anlanger und Engel die vorderste Position eines Marketing Buches!